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Solarplanung leicht gemacht

Das Solarkataster NRW bietet wertvolle Informationen für den Ausbau klimafreundlicher Solarenergie in Nordrhein-Westfalen. Das Tool unterstützt Bürger*innen und Kommunen bei der Analyse und Planung und fördert so den Ausbau erneuerbarer Energien.

In Nordrhein-Westfalen (NRW) ist das Potenzial für Solarenergie auf Dach- und Freiflächen immens. Laut dem Landesamt für Natur, Umwelt und Verbraucherschutz NRW (LANUV) könnten jährlich rund 68 Terawattstunden (TWh) Strom allein durch Dachflächen-Photovoltaikanlagen gewonnen werden – mehr als die Hälfte des jährlichen Nettostromverbrauchs von NRW, der im Jahr 2023 laut Energieatlas NRW bei etwa 104 TWh lag. Um diese Potenziale zu nutzen, hat das Ministerium für Wirtschaft, Industrie, Digitalisierung und Energie des Landes NRW (heute Ministerium für Wirtschaft, Industrie, Klimaschutz und Energie des Landes NRW) das LANUV im Jahr 2017 beauftragt, das Solarkataster NRW gemeinsam mit verschiedenen Partnern zu entwickeln.

Das Solarkataster NRW fungiert seitdem als zentrale Anlaufstelle für Bürger*innen, Immobilienbesitzer*innen, Kommunen, Stadtwerke, Energieversorgungsunternehmen und weitere Agierende, um regionale Dachflächenpotenziale zu identifizieren und Wirtschaftlichkeitsberechnungen anzustellen. Weiterhin bietet es zudem umfangreiche Planungskarten zur Freiflächen-PV, die laut der nordrhein-westfälischen Energie- und Wärmestrategie ein weiterer essentieller Baustein des Ausbaus der Erneuerbaren Energien in NRW sind. Die Datengrundlage des Solarkatasters NRW ist unabhängig, aktuell und frei zugänglich und leistet einen wertvollen Beitrag, da die Nutzung von Solarenergie eine der Säulen der Energiewende ist und maßgeblich zum Klimaschutz beiträgt.

Wirtschaftlichkeit und Technik: Solarpanel-Neigung und Datenquellen

Mit dem Solarkataster können Privatpersonen, Gewerbetreibende, Eigentümer*innen von Wohn-und Gewerbeimmobilien sowie Wohnungsbaugesellschaften, Energieversorgungsunternehmen, regionale Stadtwerke und Kommunen unkompliziert die Eignung von Gebäuden zur Nutzung von Solarenergie überprüfen. Über eine detaillierte Kartendarstellung lässt sich das Potenzial von Photovoltaik- und Solarthermieanlagen für spezifische Dächer und Flächen in ganz NRW simulieren. Das Solarkataster NRW ermöglicht genaue Prognosen zur Rentabilität von Photovoltaikanlagen (PV), da es Faktoren wie Dachneigung, Ausrichtung sowie potenzielle Verschattungen, z. B. von Bäumen, berücksichtigt. Eine optimale Dachneigung von 30 bis 40 Grad nach Süden sorgt in Deutschland für die höchsten Erträge. Es kann ebenfalls sinnvoll sein die Anlage nach Osten oder Westen auszurichten, um die Stromproduktion dem täglichen Stromverbrauch besser anzupassen und dadurch den Eigenverbrauch zu steigern. Auf Flachdächern (z. B. auf Gewerbeimmobilien) werden die Module aufgeständert und können so optimal zur Sonne ausgerichtet werden.

Für die Berechnungen der Dachflächenpotenziale nutzt das Solarkataster verschiedene Datenquellen, darunter hochauflösende Laserscandaten, die mit den Gebäudeumrissen kombiniert werden. Auch meteorologische Einstrahlungsdaten des Deutschen Wetterdienstes (DWD) spielen eine Rolle, da hiermit die Strahlungsintensität  in den verschiedenen Regionen NRWs und während der Tages- und  Jahreszeiten berücksichtigt wird. Die Simulationen sind detailliert und bieten den Nutzer*innen belastbare Informationen zur Anlagenleistung, zum potenziellen Ertrag und zur Wirtschaftlichkeit. Die Ertragsrechner im Solarkataster NRW werden regelmäßig aktualisiert, so dass Nutzende das Solarkataster für eine valide erste Einschätzung ihrer Möglichkeiten der Solarenergie an dem eigenen Gebäude bietet.

Enrico Fleiter, Fachkraft für Fachkommunikation, Fachzentrum Klimaanpassung, Klimaschutz, Wärme und Erneuerbare Energien beim LANUV: „Mithilfe der Überfliegungen des gesamten Bundeslandes kann die solare Eignung der Dachflächen mit einer Genauigkeit von 0,25 m² und der Freiflächen mit einer Genauigkeit von 1 m² bestimmt und dokumentiert werden, was eine sehr detaillierte Datengrundlage für die Solarrechner darstellt.“

Potenziale erkennen und die kommunale Planung fördern

Das Solarkataster NRW ist nicht nur ein Tool für Privatpersonen, sondern bietet auch Kommunen wertvolle Informationen für die Energiewende. Die Daten des Katasters stehen über das Open-Data-Portal des Landes als GIS-Daten zur Verfügung und können gezielt ausgewertet werden. Dies eröffnet Kommunen die Möglichkeit, Potenziale auf spezifischen Flächen zu identifizieren und gezielt auf Eigentümer*innen zuzugehen, um den Ausbau der Solarenergie aktiv zu fördern. Kommunen, Städte und Kreise haben zudem die Möglichkeit, das Solarkataster direkt auf ihrer Website zur Verfügung zu stellen. Über sogenannte „Permalinks“ kann das Tool genau auf das Gemeindegebiet eingestellt werden. Dies ermöglicht es Interessierten, eine passgenaue Ansicht ihrer Stadt oder Gemeinde aufzurufen und so einen einfacheren Zugang zum Solarkataster zu schaffen.

Enrico Fleiter, Fachkraft für Fachkommunikation, Fachzentrum Klimaanpassung, Klimaschutz, Wärme und Erneuerbare Energien beim LANUV: „Vor allem Gewerbedächer bieten oft ideale Voraussetzungen für Photovoltaikanlagen. Mit Unterstützung des Solarkatasters NRW können Kommunen Gewerbetreibenden Informationen zur Planung von Solarprojekten auf ihren Dächern zur Verfügung stellen. Dies fördert nicht nur die lokale Energiewende, sondern hilft Unternehmen auch dabei, klimafreundlicher zu wirtschaften.“

Ausbau von Flächen-, Dach- und Stecker-Photovoltaik im Rheinischen Revier im Jahr 2024

Im Rheinischen Revier ist der Ausbau klimafreundlicher Energieerzeugung deutlich vorangeschritten. Insbesondere Photovoltaikanlagen (Freifläche, Gebäude und Stecker-Solaranlagen wie Balkonkraftwerke) verzeichneten im bisherigen Jahresverlauf einen starken Zuwachs: Von Anfang Januar bis Ende Oktober 2024 stieg die Zahl der Anlagen von 97.156 auf 124.201 – ein Nettozuwachs von 27.045 Photovoltaikanlagen. Dieser Ausbau zeigt das steigende Interesse und Engagement im Rheinischen Revier, den Anteil erneuerbarer Energien weiter auszubauen und einen nachhaltigen Beitrag zur Energiewende zu leisten.

Enrico Fleiter, Fachkraft für Fachkommunikation, Fachzentrum Klimaanpassung, Klimaschutz, Wärme und Erneuerbare Energien beim LANUV: „Das Solarkataster NRW ist ein unverzichtbares Werkzeug für den Ausbau erneuerbarer Energien: Es bietet allen Interessierten kostenlosen Zugang zu unabhängigen Informationen und unterstützt sie gezielt bei der Planung von Photovoltaik- und Solarthermieanlagen.“

Rheinisches Revier: Förderung von Photovoltaikanlagen auf kommunalen Gebäuden

Der Gigawattpakt ist eine freiwillige Übereinkunft von Akteuren im Rheinischen Revier zur Steigerung der erneuerbaren Energieerzeugung mit dem Ziel, die installierte Leistung bis 2028 auf mindestens 5 GW zu erhöhen. Unter anderem hat das Land zwei Förderbausteinen aufgelegt, um die Gebietskörperschaften im Revier bei den Ausbauzielen zu unterstützen. Dafür stellt das Land NRW bis zu 60 Millionen Euro bereit, die vor allem in Photovoltaikanlagen auf kommunalen Gebäuden, Batteriespeicher und Planungsleistungen fließen sollen. Antragsberechtigte Kommunen profitieren von einer attraktiven Förderquote von mindestens 92,5 Prozent der förderfähigen Kosten. Neben der Förderung der Energiewende trägt das Projekt zur energetischen Unabhängigkeit der Region bei und senkt die Energiekosten öffentlicher Gebäude wie Rathäuser, Schulen und Sporthallen.

Fazit: Solarkataster NRW als Datengrundlage der Energiewende

Mit dem Solarkataster NRW steht ein umfassendes und leicht zugängliches Werkzeug zur Verfügung, das die Nutzung erneuerbarer Energien in NRW erheblich voranbringt. Dank einer detaillierten und gebäudescharfen Analyse unterstützt das Tool sowohl Privatpersonen, Gewerbetreibende als auch Kommunen bei der Planung von Photovoltaik- und Solarthermieanlagen. Besonders für kleinere Kommunen ohne eigene Planungsressourcen bietet das Solarkataster eine unverzichtbare Basis, um die Potenziale der Solarenergie bestmöglich zu nutzen und die Energiewende in NRW aktiv voranzutreiben.

Hinweis

Bitte beachten Sie, dass das Solarkataster NRW eine Vorabeinschätzung zu den wirtschaftlichen Potenzialen einer Photovoltaikanlage durchführt. Für eine objektspezifische Potenzialanalyse sowie für Planung, Aufbau und Inbetriebnahme einer Photovoltaikanlage muss ein entsprechendes Fachunternehmen beauftragt werden. Bei offenen Fragen zum Solarkataster NRW können sich Interessierte telefonisch (Tel.: 02361 / 305-2096) als auch schriftlich an das LANUV wenden (per E-Mail an fachbereich37@lanuv.nrw.de).

 

Foto: ©Angelo Esslinger – stock.adobe.com

 

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Nicole Kolster
Projektmanagerin Energie
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