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Solarparks im Tagebau Hambach

Im Braunkohletagebau Hambach haben RWE und die Neuland Hambach zwei Solarparks in Betrieb genommen. Die Parks haben eine Leistung von rund 47 Megawatt Peak (MWp) und versorgen bis zu 14.500 Haushalte mit Grünstrom.

Der Ausbau erneuerbarer Energien im Rheinischen Revier geht weiter voran. Am Fuß der Sophienhöhe, im Tagebau Hambach, haben RWE und die Neuland Hambach im Mai dieses Jahres eine neue Photovoltaikanlage mit Batteriespeicher in Betrieb genommen. Diese befindet sich auf einer Kiesfläche, die später Teil des zukünftigen Tagebausee Hambach sein wird. Bis der See vollständig gefüllt ist, werden noch rund 40 Jahre vergehen, in denen das Gelände bereits heute sinnvoll zur Produktion von grünem Strom genutzt werden kann.
Der „RWE Neuland Solarpark“ hat eine Leistung von zwölf MWp und liefert mit 22.000 Solarmodulen Grünstrom für mehr als 3.100 Haushalte. Die dort eingesetzten Solarmodule sind besonders effizient, da sie nicht nur direktes Sonnenlicht, sondern auch das vom Boden reflektierte Licht aufnehmen. Ein zusätzlicher Batteriespeicher mit einer Leistung von 4,1 MW und einer Kapazität von ca. 8.100 Kilowattstunden (kWh) sorgt für eine stabile Stromeinspeisung. In direkter Nachbarschaft wurde im Juli 2024 die erste Ausbaustufe des „RWE Neuland 1 Solarparks“ in Betrieb genommen, der mit 36.700 Modulen jährlich rechnerisch etwa 5.370 Haushalte versorgen kann. Eine Erweiterung um zusätzliche 15,2 MWp ist seit Sommer in Betrieb. RWE ist, genau wie die Neuland Hambach, Mitglied im Gigawattpakt und hat sich freiwillig dazu verpflichtet, die Erzeugungskapazitäten aus erneuerbaren Energien im Rheinischen Revier bis 2030 um rund 500 Megawatt (MW) zu erhöhen.

Philip Schürheck, Development Manager Solar bei RWE: „Der Ausbau von Solarenergie im Rheinischen Revier ist entscheidend für die Energiewende. Unsere Solarparks erzeugen kosteneffizienten sauberen Strom. Mit 47 MWp Leistung können die Solarparks im Tagebau Hambach rechnerisch rund 14.500 Haushalte versorgen. Diese Solarparks sind ein sichtbares Zeichen, dass Strukturwandel und Energiewende gemeinsam gelingen können.“

 

Logistische Herausforderungen beim Bau

Der Ausbau von Photovoltaikanlagen im Tagebau Hambach birgt viele Chancen für die klimafreundliche Produktion von Strom, aber auch Herausforderungen. Einerseits musste im Vorfeld sichergestellt werden, dass die ausgewählten Flächen einen sicheren und festen Stand der Unterkonstruktion gewährleisten können. Dafür wurden neben detaillierten Erkundungen auch Bodengutachten erstellt. Für die Unterkonstruktion wurden Rammpfosten verwendet, die bis zu drei Meter in die Tiefe getrieben wurden. Eine besondere Herausforderung stellte andererseits die Logistik im Tagebau dar. Herkömmliche Lastkraftwagen konnten die notwendigen Materialien aufgrund des anspruchsvollen Geländes nicht bis zum Bestimmungsort bringen. Als Lösung hat RWE einen Umschlagplatz eingerichtet, bei dem die angelieferten Materialien abgeladen, gelagert und später mit geländegängigen Nutzfahrzeugen zum Bestimmungsort in sechs Kilometern Entfernung transportiert wurden.

Philip Schürheck, Development Manager Solar bei RWE: „Durch den extra eingerichteten Umschlagplatz konnten wir sicherstellen, dass der Bau der Solarparks schnell voran kam und gleichzeitig der Tagesbetrieb im Tagebau nicht gestört wurde.“

 

Kommunale Beteiligung: Eine Partnerschaft für die Energiewende

Ein weiterer Aspekt des Projekts ist die Kooperation zwischen RWE und den Anrainerkommunen des Tagebaus Hambach: Elsdorf, Jülich, Kerpen, Merzenich, Niederzier und Titz. Die Kommunen haben mit der Neuland Hambach GmbH eine interkommunale Entwicklungsgesellschaft gegründet, die mit 49 Prozent an den Solarparks beteiligt ist. Die übrigen 51 Prozent hält RWE. Zudem haben die Anrainerkommunen die Option, sich mit der Neuland Hambach auch an zukünftigen Energieprojekten im Tagebau Hambach zu beteiligen.

Andreas Heller, Bürgermeister Elsdorf und Aufsichtsratsvorsitzender NEULAND HAMBACH GmbH: „Die Neugestaltung der Region ist eine Aufgabe für Generationen. Aus ursprünglich 8.500 Hektar Tagebaulandschaft soll eine attraktive und vielfältige Seelandschaft entstehen. Unsere Vision für das Neuland Hambach ist ein Raum, der Verantwortung übernimmt. Ein Raum, der seine Lasten trägt, aber auch seine Chancen nutzt. Die Gründung der Projektgesellschaft für Erneuerbare Energien eröffnet uns genau diese Möglichkeit und erweitert unseren Handlungsspielraum für die kommenden Aufgaben.“

 

Der Gigawattpakt: Ein Schritt in die Zukunft

Die Errichtung und der Betrieb der Solarparks im Tagebau Hambach sind zentrale Bestandteile des „Gigawattpakts“ für das Rheinische Revier. Ziel des Pakts ist es, die Kapazitäten der Erneuerbaren Energien in der Region bis 2028 auf mindestens 5 Gigawatt (GW) zu erhöhen – mehr als doppelt so viel wie die 2,3 GW, die zum Start des Gigawattpakts im März 2022 installiert waren. Der Pakt ist eine Vereinbarung zwischen dem Land Nordrhein-Westfalen sowie Städten, Kommunen, Gemeinden, Stadtwerken und Unternehmen aus dem Rheinischen Revier. Alle beteiligten Akteure arbeiten gemeinsam daran, das ambitionierte Ausbauziel bis 2028 voranzutreiben. Da das Rheinische Revier in besonderem Maße vom Kohlerückzug bzw. dem damit verbundenen Strukturwandel betroffen ist, soll die Transformation zu klimafreundlicher Energieerzeugung gefördert werden, und das Gebiet soll zu einem Vorreiter der Energiewende werden.

 

Fazit: Eine Region im Wandel

Der Tagebau Hambach wird in den kommenden Jahrzehnten nicht nur zu einer Seenlandschaft umgestaltet, sondern ist schon heute ein Symbol für den Wandel zu einer klimaneutralen Energiewirtschaft. Die neuen Solarparks von RWE und der Neuland Hambach leisten einen wertvollen Beitrag zur Energiewende und zeigen, wie der Strukturwandel erfolgreich gestaltet werden kann.

Diese Entwicklungen zeigen: Das Rheinische Revier kann zu einem Vorbild für den Wandel von fossilen zu erneuerbaren Energiequellen werden – mit konkreten Projekten wie den Solarparks im Tagebau Hambach als Leuchttürme für die Zukunft der Energieversorgung.

 

Weiterführende Links

 

(Bildnachweis: © RWE)

Nicole Kolster
Projektmanagerin Energie
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