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Neue Windkraftanlagen für Stolberg

 

Als wichtigen Beitrag zur Energiewende sieht die Kupferstadt Stolberg den geplanten Windpark auf Kahlflächen im Laufenburger Wald. Ab Herbst 2027 sollen drei Windkraftanlagen des Typs Enercon E175 mit jeweils sechs Megawatt mit einer Nennleistung östlich von Schevenhütte errichtet werden. Mit insgesamt 18 Megawatt können rund 18.000 Haushalt mit Strom versorgt werden.

Im Laufenburger Wald in Stolberg erstrecken sich große, abgeholzte Flächen – die Dürreperioden der letzten Jahre und der Befall durch den Borkenkäfer haben hier deutliche Spuren hinterlassen. Es wird Jahre dauern, bis hier wieder Bäume wachsen. Doch wenn alles nach Plan läuft, werden diese Areale bereits im dritten Quartal 2027 auf eine ganz andere Art und Weise bewirtschaftet: Hier werden drei Windkraftanlagen errichtet, die Strom erzeugen.

 

Erste Ideen bereits vor zehn Jahren

Erste Ideen im Laufenburger Wald einen Windpark zu bauen, gab es bereits vor zehn Jahren. Angedacht waren fünf Windräder mit jeweils drei Megawatt Nennleistung und einer Gesamthöhe von 206,5 Metern. Auch damals ging es um Standorte mitten im Wald in der Nähe von Schevenhütte, etwa 100 Meter über der Talsohle. „Die Planungen für die fünf Windenergieanlagen im Laufenburger Wald waren 2015 bereits weit vorangetrieben, doch die Stolberger CDU hatte damals andere Prioritäten und sich gegen Windkraft im Wald entschieden“, sagt Benjamin Heep von der WSW Energiesysteme Beteiligungsgesellschaft mbh. (Aachener Zeitung vom 19.06.2024) Das Unternehmen betreibt bereits seit 25 Jahren zwei Windenergieanlage in Stolberg-Werth und ist auch bei der Umsetzung des Windparks Laufenburger Wald mit im Boot.

Der NRW-Landtag beschloss im März 2024 die Änderung des Landesentwicklungsplans zum Ausbau der Erneuerbaren Energien. Damit wurden Waldflächen, insbesondere beschädigte Forst- und Kalamitätsflächen (Wald-Ausfallflächen aufgrund von Sturm oder Baumkrankheiten), für die Nutzung von Windenergieanlagen weiter geöffnet. Diese Änderung kam Stolberg zugute, wo viele solcher Kahlflächen entstanden sind. „Das macht das Projekt interessanter, denn so wird vermieden, dass Bäume gefällt werden müssen“, erklärt Heep. Die alten Pläne wurden überarbeitet, jetzt sollen drei statt fünf Windkraftanlagen errichtet werden, ausschließlich auf Flächen, die wegen Borkenkäferbefall gerodet werden mussten. Die Stadt sieht den Windpark im Laufenburger Wald als wichtigen Beitrag zur Energieversorgung und Energiewende.

 

Errichtung ausschließlich auf Kahlflächen

Zwar sind nun weniger Windräder geplant, dennoch wird mehr Leistung erzielt. Das liegt an den neueren Modellen mit verbesserter Technik. Und auch an der Größe. Die drei getriebelosen Enercon-Anlagen „E175 EP5“ kommen auf eine Gesamthöhen von 249,5 Metern bei einer Nabenhöhe von 162 Metern. Jedes der Windräder erbringt sechs Megawatt Nennleistung. Im Laufenburger Wald werden damit insgesamt 18 Megawatt erzielt. „Aufgrund der Dimension der Anlagen und der Topographie des Geländes ist die Logistik eine ganz besondere Herausforderung bei dem Projekt“, sagt Heep. (Aachener Zeitung vom 19.06.2024) Errichtet werden die drei Anlagen ausschließlich auf Kahlflächen östlich von Schevenhütte und nördlich der Wehebachtalsperre. Die Standortauswahl für die Windräder wurde in Abstimmung mit der Forstverwaltung getroffen. „Die Zuwegung ist gut, wir nutzen die vorhandene Infrastruktur der Forstwege“, erklärt Heep. Die Wege müssten nur etwas ausgebaut werden, was wiederum auch der Forstwirtschaft zugutekommen würde. Und der Abstand zur Wohnbebauung beträgt bei allen Anlagen mehr als 1.000 Meter. „Der Ausbau von erneuerbaren Energien in Stolberg hat für mich eine hohe Priorität“, sagt Stolbergs Bürgermeister Patrick Haas (SPD). „Wir sind eine der flächenmäßig größten Kommunen der Städteregion Aachen und haben aktuell drei Windkraftanlagen. Das sind definitiv zu wenige, wenn wir auch kommunal die Energiewende schaffen wollen und auch zukünftig sicheren, sauberen und regionalen Strom für unsere Wirtschaft und unsere Haushalte anbieten wollen.“

 

Bürgerinnen und Bürger sollen beteiligt werden

Sowohl der Stadtverwaltung als auch dem Rat ist es wichtig, das gesamte Verfahren transparent zu halten. Das Projekt wurde im Juni 2024 bei einer Infoveranstaltung in der Kupferstädter Gesamtschule in Mausbach erstmals der Öffentlichkeit vorgestellt. An dem Abend konnten sowohl Fragen gestellt als auch Kritik geäußert werden. Außerdem wurde neben der WSW Energiesysteme als weiterer Kooperationspartner die Stolberger Firma GREEN, Gesellschaft für regionale und erneuerbare Energie mbH, genannt. Die EWV, die Energie und Wasserversorgung GmbH aus Stolberg, hat GREEN 2011 gemeinsam mit anderen Städten und Gemeinden gegründet, um die Erneuerbaren Energien in der Region zu fördern. „Mit dem neuen Windpark im Laufenburger Wald leisten wir einen wichtigen Beitrag zur Energiewende direkt hier in der Region. Die Nutzung von Kahlflächen, die durch Borkenkäfer und Dürre bereits belastet sind, zeigt, wie wir Nachhaltigkeit und Umweltschutz gezielt in unserer Heimat umsetzen können“, so GREEN-Geschäftsführer Daniel Schürmann.

Auch das ist ein klares Signal in Richtung CO2-freier Stromerzeugung: Stolberg will nicht nur klimaneutralen Strom erzeugen, sondern auch die Stolberger Bürgerinnen und Bürger an den Erträgen aus der im Laufenburger Wald gewonnenen Energie beteiligen. „In welcher Form genau, wird die Kommunalpolitik entscheiden“, sagte Bürgermeister Haas während der Infoveranstaltung. (Aachener Zeitung vom 19.06.2024) Er selbst würde solche Beteiligungsmodelle präferieren, von denen möglichst viele Stolbergerinnen und Stolberger profitieren können. Weitere Informationsveranstaltungen folgen, um möglichst viele Bürgerinnen und Bürger von dem Vorhaben zu überzeugen.

 

Windpark Laufenburger Wald ist Teil des Gigawattpakts

Von einer Braunkohleregion zum innovativen und klimaneutralen Energie- und Industrierevier, das ist das Ziel des Strukturwandels im Rheinischen Revier. Das gelingt nur, wenn viele an demselben Strang ziehen. Die geplanten Windenergieanlagen Laufenburger Wald in Stolberg zahlen auf den Gigawattpakt ein. Dieser freiwillige Zusammenschluss von Akteuren im Rheinisches Revier hat sich zum Ziel gesetzt, mehr Strom aus erneuerbaren Energien zu erzeugen. Bis 2028 soll die Stromerzeugung im Revier auf mindestens fünf Gigawatt erhöht werden.

Der Pakt wurde 2022 initiiert und ist ein offenes Bündnis. Inzwischen unterstützen zahlreiche Akteure den Pakt, die NRW-Landesregierung, Kommunen, Stadtwerke und regionale Unternehmen, neue Partner sind jederzeit herzlich willkommen. Die NRW-Landesregierung unterstützt das Vorhaben, stellt Fördermittel bereit und optimiert die Vorschriften. Bis 2028 stehen bis zu 60 Millionen Euro für den Ausbau der erneuerbaren Energien zur Verfügung. So soll die Energiewende im Rheinischen Revier vorangetrieben und der Ausstoß von klimaschädlichem CO2 reduziert werden.

 

Weiterführende Links

 

(Bild: © Benjamin Heep, WSW Energiesysteme Beteiligungsgesellschaft mbH)

Nicole Kolster
Projektmanagerin Energie
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