Anleitung, Leitfaden, Richtungsweiser, Bibel des Strukturwandels: Die Allegorien für das Wirtschafts- und Strukturprogramm (WSP) häufen sich. Ihre Aussage über den Kernzweck der Publikation ist die gleiche: Sie fasst alle grundlegenden Strategien und Ziele für einen gelingenden Strukturwandel im Rheinischen Revier zusammen und versammelt die miteinander in Einklang gebrachten Lösungen für bevorstehende Probleme.
Konkret ist für die Fachbereiche dargelegt, was sich in den unterschiedlichen, aber in Auswirkungen zusammenhängenden Bereichen ändern muss, damit die Region sich im Zuge des Braunkohleausstiegs zum Besseren entwickelt.
Im Fachjargon heißen diese Bereiche Zukunftsfelder und betreffen
War bisher Kohle Energiequelle Nummer eins im Rheinischen Revier, gewährleistet künftig ein Mix aus Erneuerbaren und Wasserstoff die Versorgungssicherheit. Was dafür nötig ist und was das auch für die Industrie bedeutet, thematisiert dieses Zukunftsfeld.
Nichts bleibt, wie es war – und das ist gut. Baggerlöcher verwandeln sich in Seen, das Auto darf dank engmaschig vernetzter Struktur aus Schienen-, Bus-, On-Demand- und vertikalem Verkehr öfter mal stehenbleiben.
Was noch kommt, weiß dieses Zukunftsfeld.
Kurze Wege, ausgeklügelte Kreisläufe und der sinnvolle Schutz wertvoller Flächen mit fruchtbaren Böden tragen dazu bei, dass alle das Vorhandene noch nachhaltiger nutzen können.
Die Konzepte dieses Zukunftsfeld schonen nicht nur das Klima.
Neue Einfälle und flexible Anpassung des Indiviuums auf sich verändernde Anforderungen auf dem Arbeitsmarkt gehören zu den wichtigsten Grundpfeilern des gelingenden Strukturwandels.
Wie sich Fortschritt vorantreiben lässt, fokussiert dieses Zukunftsfeld.
Das Wirtschafts- und Strukturprogramm bildet eine Grundlage für Projekte und Förderempfehlungen. Die schriftliche Definition von Zielen und Leitlinien stellt sicher, dass nur Vorhaben einen Zuschuss aus dem 14,8 Milliarden beinhaltenden Strukturwandelbudget für das Rheinische Revier erhalten, die im Sinne des WSP die regionale Entwicklung voranbringen. Dabei liegt ein besonderes Gewicht auf der Frage, ob sie dazu beitragen, Arbeitsplätze entstehen zu lassen und eine preisstabile Versorgungssicherheit zu gewährleisten.
Zu den Versionen (aktuell: 1.1)
Das WSP 1.0 ist im Dezember 2019 erschienen. Dem folgte ein Überarbeitungsprozess, in dem sich interne und externe Fachleute sowie mittels Bürgerbeteiligungsformaten auch zahlreiche Menschen aus der Region eingebracht haben. Die Gesellschafterversammlung und der Aufsichtsrat der Zukunftsagentur haben am 17. April 2021 in einer gemeinsamen Klausursitzung über das so aktualisierte und ergänzte WSP 1.1 beraten und es einstimmig beschlossen. Mit der Revierkonferenz am 25. Juni 2021 lernte die breite Öffentlichkeit die Inhalte näher kennen.
Ein Video erläutert das „Making of“ des WSP 1.1, es lässt sich auf unserem YouTube-Kanal oder hier anschauen. Zudem fasst die WSP-Kurzversion auf Deutsch und Englisch die wesentlichen Inhalte für alle zusammen, die sich schnell einen Überblick verschaffen wollen.
Hintergrund I: Konsultationsverfahren Träger öffentlicher Belange
Die Zukunftsagentur hat Träger öffentlicher Belange (TÖB) im Rheinischen Revier im Jahr 2020 dazu aufgerufen, eine Stellungnahme zum WSP 1.0 für das Rheinische Revier einzureichen. 46 Kreise, Kommunen, Planungsbehörden, Umweltverbände, Industrie- und Handelskammern, Handwerkskammern, Verkehrsverbünde, Initiativen, Nichtregierungsorganisationen und weitere Verwalter öffentlicher Sachbereiche haben ihre Ideen und Verbesserungsvorschläge mitgeteilt. Diese Rückmeldungen flossen zusammen mit den Ergebnissen aus dem Bürgerbeteiligungsprozess zum WSP und mit Expertenmeinungen in die Überarbeitung des WSP ein.
Hintergrund II: Zusammenhang mit Fördermaßnahmen
Wie im Hauptartikel zum WSP erklärt, bildet das WSP die inhaltliche Grundlage für die Entwicklung und Bewertung von Projekten und Fördermaßnahmen. Insofern sind in dieser Publikation auch die Antworten auf die Fragen zu finden, welche Vorhaben förderwürdig sind. Auf Förderanträge bereiten derzeit vier Qualifizierungsprogammlinien Vorhaben vor, die sich in Startzeitpunkt und Schwerpunkt mit Blick auf Adressaten unterscheiden. Dies sind (alphabetisch) REVIER.GESTALTEN, SofortprogrammPLUS, Starterpaket Kernrevier und Unternehmen Revier. Wer mehr zu den jeweiligen Programmlinien erfahren möchte, klickt auf deren Verlinkung, mehr zum Thema Förderung allgemein finden Sie hier.