
Beim Naturschutz ist noch Luft nach oben
Das Ziel ist klar: Der schnelle Ausbau erneuerbarer Energien ist entscheidend, damit Nordrhein-Westfalen bis 2045 die erste klimaneutrale Industrieregion Europas wird. Dabei wird jedoch auch der Umweltschutz großgeschrieben, um Natur und Artenvielfalt zu bewahren.
„Ich bin ein großer Befürworter des Energiewechsels“, sagt Christian Chmela, Geschäftsführer der Biologischen Station Bonn/Rhein-Erft. Der Naturschutzverein setzt sich aktiv für den Erhalt der Biodiversität ein und dokumentiert Flora und Fauna, während er Landwirte, Verwaltungen sowie Bürger berät und unterstützt.
Bei der Planung von Windkraft- und Solarprojekten wird immer stärker auf den Naturschutz geachtet, besonders in Schutzgebieten. So können beispielsweise „Abschaltalgorithmen“ dazu beitragen, Fledermäuse zu schützen, indem die Anlagen bei niedrigen Windgeschwindigkeiten heruntergefahren werden. „Im Moment wird davon ausgegangen, dass eine Fledermaus pro Jahr pro Windkraftanlage umkommt und das wird nach den gesetzlichen Vorgaben als verträglich angesehen“, erklärt Chmela. Für Vögel wie den Rotmilan kommen moderne Technologien wie Radar- und Videoüberwachung zum Einsatz. „Nähert sich der Greifvogel einem Windrad, schaltet dieses sich automatisch ab, um eine Kollision zu vermeiden“, erläutert der Biologe.
Auch beim Bau von Solarparks gibt es mittlerweile Lösungen, die die Natur schützen. „Wenn Solarpanels höher aufgeständert und die Abstände erweitert würden, wäre schon viel gewonnen“, so Chmela. Blütenreiche Einsaaten unter den Solarpanels würden Insekten und Vögeln zugutekommen.
Der Gigawattpakt unterstützt diese naturverträgliche Entwicklung der erneuerbaren Energien im Rheinischen Revier. Ziel ist es, die Stromerzeugungskapazität bis 2028 auf mindestens fünf Gigawatt zu erhöhen und den Ausbau der erneuerbaren Energien weiter voranzutreiben.
Weitere Informationen zum Gigawattpakt finden Sie hier.
Bildnachweis: Adobe Stock – Manfred Stöber