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Altpapier, Getränkekartons und Flaschenetiketten: Müll oder Mega-Rohstoff?
28.03.2025 - Allgemein

Altpapier, Getränkekartons und Flaschenetiketten: Müll oder Mega-Rohstoff?

Ein Blick hinter die Kulissen der Papierfabrik Niederauer Mühle:

Am 27. März 2025 öffnete die Papierfabrik Niederauer Mühle ihre Tore für eine spannende Strukturwandelsafari, bei der Tradition und Spitzentechnologie aufeinandertrafen.

Die Führung bot faszinierende Einblicke in die Produktionsprozesse und nachhaltigen Innovationen des Unternehmens.

Die Niederauer Mühle ist spezialisiert auf die Herstellung des zweifarbigen „White Top“-Wellpappenrohpapieres und hält mit diesem Produkt einen beeindruckenden Marktanteil von fast 25 %. Mit einer Geschichte, die bis ins Jahr 1831 zurückreicht, verbindet das Unternehmen Tradition mit modernster Technologie. Jährlich werden hier über 300.000 Tonnen Papier aus 100 % Altpapier produziert – ein Paradebeispiel für Ressourcenschonung und Umweltbewusstsein.

Besonders beeindruckend sind die nachhaltigen Technologien der Fabrik: Eine neue Biogasanlage sowie ein ausgeklügeltes System zur Wärmerückgewinnung von der Papiertrocknung tragen zur Energieeffizienz bei. Während des Trocknungsprozesses, bei Temperaturen zwischen 100 und 150 °C, wird das Kondenswasser für die Heizung genutzt – eine clevere Lösung zur Reduzierung des Energieverbrauchs.

Auf dem Rohstoffplatz erkannte man die Bedeutung der Mülltrennung für den Recyclingprozess. Die Papierballen sind nach Materialien wie Kartons, Getränkekartons oder Flaschenetiketten sortiert – ein entscheidender Schritt für qualitativ hochwertiges Recycling.

Die Besichtigung der Malmpresse zeigte, wie Altpapier geschreddert, eingeweicht und von Unreinheiten wie Sand oder Glas befreit wird. Für Herausforderungen sorgen dabei moderne Milchkartons mit Deckel, da diese das Recycling erschweren und oft nicht vollständig entleert werden können.

In der Schaltwarte überwacht ein Frühwarnsystem die sensibelsten Anlagenteile und stellt sicher, dass nur qualitativ hochwertiges Papier produziert wird. Zudem verfügt die Fabrik über einen automatischen Brandschutz, der Brände im Rohstofflager selbstständig löschen kann – eine wichtige Sicherheitsmaßnahme angesichts der Gefahr von Selbstentzündungen.

Aber auch wirtschaftliche Aspekte kamen zur Sprache: Der Ukrainekrieg hat die Papierpreise drastisch steigen lassen – von früher 60–70 Euro pro Tonne auf heute 200 Euro.

Die Strukturwandelsafari bot den Teilnehmern nicht nur spannende Einblicke in die Welt der Papierproduktion, sondern zeigte auch eindrucksvoll, wie Nachhaltigkeit und Innovation zur Steigerung der Wirtschaftlichkeit Hand in Hand gehen können. Die Niederauer Mühle beweist damit, dass Tradition kein Widerspruch zu zukunftsweisender Technologie ist.

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